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Content Marketing vs. Inbound Marketing: Was ist das Richtige für Sie?

Gibt es einen Unterschied zwischen Inbound-Marketing und Content-Marketing? Wenn ja, warum ist es überhaupt notwendig, eine Unterscheidung zu treffen? Und auf welche Marketingmethode sollten Sie setzen, um Ihre Unternehmensziele zu erreichen?

Definition Content Marketing und Inbound Marketing

Content-Marketing ist eine Marketingmethode mit einem Fokus auf Contenterstellung und Content-Distribution. Content-Marketing soll die Handlungsebene von Käufern durch die Schaffung von Aufmerksamkeit für ein bestimmtes Thema beeinflussen.

Inbound-Marketing ist eine Marketingmethode, die darauf ausgerichtet ist, einen digitalen Sales-Funnel aufzusetzen, mit dem Leads generiert bzw. Interessenten angezogen, konvertiert und bis zum Abschluss begleitet werden.

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Gemeinsamkeiten von Content Marketing und Inbound Marketing

Bei beiden Marketingmethoden spielt der Content eine zentrale Rolle. Beim Content-Marketing liegt es aufgrund der oben genannten Definition auf der Hand, dass mithilfe von Content Marketingziele angestrebt werden.

Damit unterscheidet sich Content-Marketing ganz klar von klassischer Werbung. Die Wirkung von klassischer Werbung beruht darauf, dass eine Werbebotschaft über einen Werbekanal so oft wiederholt wird, bis Konsumenten kaufen.

Content-Marketing ist das Gegenteil von Werbung. Nicht die Wiederholung wirkt, sondern qualitativ hochwertiger Content, der grundsätzlich nützlich oder unterhaltsam ist. Dieser Content wird über Suchmaschinen oder Social Media oder aber auch über Offline-Kanäle konsumiert und trägt dazu bei, dass die Kaufentscheidung beeinflusst wird.

Content-Marketing entstand, weil immer mehr Menschen vor einer Kaufentscheidung im Internet recherchieren, bevor sie eine Kaufentscheidung treffen. Wer bei diesem "Sich-Schlaumachen" nicht dabei ist, hat einen Wettbewerbsnachteil.

Auch Inbound-Marketing nutzt Content, um mit möglichen Käufern in Kontakt zu treten. Außerdem nutzt Inbound Marketing Content, um möglichen Kunden entlang der Customer Journey zu begleiten. Wir nennen diese Begleitung Lead Nurturing. Content spielt von Beginn an eine wichtige Rolle.

Sowohl im Inbound-Marketing wie im Content-Marketing legen wir Wert darauf, dass Unternehmen und ihre Angebote im Internet gut gefunden werden. Beide Disziplinen leben also von relevantem Content, der Nutzern echten Mehrwert bietet.

Unterschiede zwischen Content Marketing und Inbound Marketing

Der größte Unterschied besteht darin, dass Inbound-Marketing eigentlich eine Vertriebsmethode und Content-Marketing eine reine Marketingmethode ist.
Inbound-Marketing denkt und entwickelt Strategien mithilfe des Vertriebs. Es geht im Inbound-Marketing immer darum, einem möglichen Kunden zu helfen, die beste Kaufentscheidung zu treffen.

Das beginnt mit der Auswahl des Contents. Wir starten im Inbound-Marketing die Content-Produktion häufig mit Themen, die einen Kunden hauptsächlich kurz vor dem Kaufabschluss interessieren.

Marcus Sheridan hat diese Themen sehr treffend als die “Big Five Themen” bezeichnet:

  • Kosten
  • Probleme
  • Vergleiche
  • Rezension
  • Bestenlisten

Content-Marketing dagegen beginnt mit den sogenannten "educational" Themen. Das sind Themen, die Ihren Produkten vorgelagert sind und hauptsächlich der Schaffung von Aufmerksamkeit dienen. Diese sind auch im Inbound-Marketing relevant, haben aber nicht die höchste Priorität.

Um im Inbound-Marketing das Vertrauen und die Beziehung zu möglichen Kunden herzustellen, ist in der Kommunikation radikale Offenheit oberstes Prinzip.

Das bedeutet, dass wir uns im Inbound-Marketing in der Kommunikation nicht vor heiklen Themen drücken. Im Gegenteil, wir schreiben über Themen, die sonst in der Branche niemand anrührt.

  • Warum nicht einen Artikel über die Probleme des eigenen Produktes schreiben, wenn diese Informationen auch sonst wo auffindbar sind?
  • Warum nicht glasklar über Kosten informieren, wenn wir wissen, dass das für mögliche Kunden eine der wichtigsten Fragen ist?
  • Warum nicht die eigenen Mitbewerber empfehlen und so Größe zeigen?

Wir wollen im Inbound-Marketing den Vertriebsprozess (Kaufprozess) transformieren, sodass mögliche Kunden uns aufgrund unser radikal offenen Kommunikation ihr Vertrauen schenken und eine Beziehung entstehen lassen, die sich dann in einem besseren Verkaufserfolg niederschlägt.

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Inbound Marketing geht nicht ohne den Vertrieb

Wie oben erwähnt, ist Inbound-Marketing eigentlich eine Vertriebsmethode. Daher müssen bei Inbound-Marketing der Vertrieb und Marketing an einem Tisch sitzen. Über die Spannung bei der Zusammenarbeit von Marketing und Vertrieb gibt es viel zu sagen. Im Inbound-Marketing müssen wir das hinter uns lassen.

Das Beste ist, wenn der Vertrieb mit dem Marketing ein Revenue Team bildet. Das heißt, beide Funktionen tragen gemeinsam Verantwortung für den Umsatz. Konsequenterweise haben Unternehmen, die das erkannt haben, auch keine getrennten erfolgsabhängigen Gehaltsbestandteile. Es gibt einen Team-Bonus für alle.

Praktisch heißt das, dass der Vertrieb Marketing dabei hilft, den besten Content zu produzieren und Marketing alles tut, um gute Leads anzuziehen, die der Vertrieb in einem friktionslosen Prozess übernimmt und abschließt.

Was brauchen Sie: Content Marketing oder Inbound Marketing?

Wenn Sie das Ziel haben, Ihre Markenbekanntheit zu steigern, dann rate ich Ihnen, auf Content-Marketing zu setzen. Gutes Content-Marketing wird dazu beitragen, dass Ihre Website immer mehr Interessierte anzieht und Sie können Themenführer in Ihrer Branche werden.

Sicher wird sich Content-Marketing auch auf Ihren Umsatz auswirken, denn mehr Bekanntheit bewirkt auch, dass potenzielle Kunden beginnen werden, sich für Ihre Produkte zu interessieren. Oder wenn Sie einen Online-Shop betreiben, wird Content-Marketing sicherlich bewirken, dass auch immer mehr Kunden Ihren Online-Shop besuchen.

Wenn Sie allerdings einen digitalen Sales-Funnel etablieren wollen, der sich laufend mit guten Leads füllt und Ihr Ziel vorwiegend die Neukundenakquise ist, dann rate ich Ihnen, auf Inbound-Marketing zu setzen.

Da Sie im Inbound-Marketing auch Content verwenden, wird sich Ihre Markenbekanntheit ebenfalls steigern, Sie etablieren aber zusätzlich einen digitalen Vertriebsprozess. Der Aufwand und die Kosten für gutes Inbound-Marketing sind allerdings höher.

Um entlang des gesamten Kaufprozesses für potenzielle Kunden zur Verfügung stehen, müssen Sie eine Marketing Automation Plattform installieren, auf die Marketing und Vertrieb Zugriff haben. Dazu brauchen Sie gegenüber Content-Marketing zusätzlich Budgets und Skills.

Der höhere Aufwand rechnet sich aber, wenn Sie in Folge mit Inbound-Marketing Ihren Umsatz deutlich steigern können.

Fazit: Content-Marketing versus Inbound-Marketing

Ob Content-Marketing oder Inbound-Marketing für Sie geeignet ist, hängt davon ab, welches Ziel Sie verfolgen.

Wenn Sie vorwiegend die Bekanntheit steigern wollen, dann sollten Sie eher auf Content-Marketing setzen.

Wenn Sie einen digitalen Sales-Prozess installieren wollen, dann eher auf Inbound-Marketing.

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Martin Bredl

Über Martin Bredl

Martin Bredl ist Gründer und CEO von takeoff Inbound Marketing Agentur. Davor war er Vice President Corporate Communications von Telekom Austria. Martins Vision ist es, vielen B2B-Unternehmen zu helfen, den Inbound Marketing Prozess zu implementieren und so eine dauerhafte Sales Pipeline zu etablieren. Martin und sein Team trainieren und coachen Kunden so lange, bis sie Inbound Marketing selbstständig ohne einer Agentur umsetzen können.