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Content Qualität vs. Content Quantität: worauf es ankommt

Wie können wir das richtige Verhältnis zwischen Content-Qualität und Content-Quantität finden? Dabei spielen viele Faktoren eine Rolle, wie z.B. die Länge und Aufbau vom entsprechenden Content.

In diesem Beitrag gehen wir auf folgende Qualitäts- und Quantitäts-Merkmale ein:

  • Regelmäßigkeit: Wie oft sollen Sie bloggen?
  • Nische: Worüber sollen Sie auf Ihrem Blog schreiben?
  • Ausführlichkeit: Wie lang sollte ein Blogbeitrag sein?

Die Antwort für alle drei ist die gleiche: “Es kommt darauf an”. Aber es gibt einige ausschlaggebenden Faktoren, die diese Antwort beeinflussen – genau das sehen wir uns jetzt an.

Wirklich guten Content erstellen: Eine Anleitung für B2B-Unternehmen

Regelmäßigkeit: Wie oft sollen Sie bloggen?

Grundsätzlich orientieren wir uns hier an den Erfahrungen bewährter Quellen bzw. Experten. So hat Marcus Sherdian mit seiner They Ask, You Answer-Methode zum Beispiel bewiesen, dass neue Blogs mit mindestens drei Blogposts pro Woche innerhalb weniger Monate ihre Sichtbarkeit und damit den organischen Traffic drastisch erhöhen können.

Eine viel zitierte Studie zu diesem Thema stammt von HubSpot aus dem Jahr 2015. Die Ergebnisse damals:

  • Unternehmen, die mehr als 16 Artikel pro Monat veröffentlichen, erhalten 3.5x mehr Traffic als
  • Unternehmen, die zwischen 0 und 4 Artikel pro Monat veröffentlichen.
  • Ab mehr als 401 Blogartikel verdoppelt sich der organische Traffic im Gegensatz zu Websites, die zwischen 300 und 400 Blogartikel haben.

Viel organischer Traffic ist natürlich eine gute Grundlage für erfolgreiches Inbound Marketing: Was für Unternehmen aber wirklich zählt, ist die Anzahl an qualifizierten Leads, die dieser Traffic bringt. Für qualifizierte Leads benötigt man somit auch qualifizierteren Traffic – und den erreichen Sie nur mit qualitativ hochwertigem Content.

Die ideale Artikel-Veröffentlichungshäufigkeit gibt es nicht, da sind sich die Experten einig. Wir empfehlen, mit zwei bis drei Blogartikeln pro Woche zu starten, um schnell Fahrt zu gewinnen. Nach 50-100 Artikeln werden Sie eine deutliche Steigerung Ihres Traffics und Ihrer Leads bemerken.

Ab dann gilt: So oft wie nötig und möglich – solange die Qualität nicht darunter leidet. Ganz nach dem Prinzip: Minimale Menge – maximale Resultate. Wie Robert Rose, ein Content-Marketing Experte sagt:

"Produce the minimum amount of content to produce the maximum results."

Ihm zufolge ist es nicht wichtig, sich auf das Schreiben von großen Mengen zu konzentrieren, “Content is not a commoditized product.” Wir sollten vielmehr regelmäßig hochqualitativen Content produzieren.

Auch Joe Pulizzi, Gründer des ‘Content Marketing Institute’ sieht das ähnlich:

“More is not better – better is better – and most of the time the best will win.”

Rose und Pulizzi beziehen sich beide darauf, wie wichtig es ist, Content regelmäßig zu produzieren und zu veröffentlichen – und damit der Erwartung seines Publikums zu entsprechen. Wie es Pulizzi sagt, “Content is not the asset, the audience is the asset.” Das heißt, wir sollten uns zuerst auf unsere Leser konzentrieren.

Qualität übertrumpft Quantität

HubSpot stellte bei ihrer Studie auch fest, dass B2B-Blogs mit mehr als 401 Artikeln bis zu dreimal mehr Leads generieren als Blogs mit 0 bis 200 Artikeln. Diese Aussage ist ein wenig irreführend: denn auch hier wird sich der Großteil der Leads wahrscheinlich nur auf einige wenige Artikel verteilen.

Auch Marcus Sherdian stellt in seinem Buch “They Ask, You Answer” heraus, dass einige wenige Artikel bzw. Artikelformate den größten Effekt auf die Leadgenerierung und seinen Umsatz hatten. Er nennt diese seine “Big 5”. Trotzdem benötigt es konstanter Veröffentlichung von “frischem” Content UND der regelmäßigen Überarbeitung von vorhandenem Content, um die Maschine am Laufe zu halten – da sind sich Marcus Sheridan und viele andere Experten einig.

Ann Handley (noch eine Expertin im Bereich Content) sagt:

“You can’t code creativity. And you can’t program publishing. And quality definitely trumps quantity. Always has. Always will.”

Handley sagt übrigens auch, dass der persönliche Zugang und die eigene (Experten-) Sicht ausschlaggebend für guten Content ist: “Your story is the thing that sets you apart. So the question is: What’s your story? And how do you tell it?” Bringen Sie frischen Inhalt auf den Markt, indem Sie Ihr Unterscheidungsmerkmal finden.

Whitepaper: Content-Erstellung für B2B-Unternehmen mit der They Ask, You Answer Methode

Nische: Worüber sollen Sie auf Ihrem Business-Blog schreiben?

Wenn Sie sich schon etwas mit They Ask, You Answer befasst haben, kennen Sie die Antwort. Einfach gesagt: Beantworten Sie die Fragen Ihrer Kunden ehrlich und transparent basierend auf Ihrem Experten-Wissen.

Es ist zwar ein simples Konzept, aber sobald Sie Ihr eigenes Suchverhalten etwas näher betrachten, ist es sehr einleuchtend. Sozusagen ein ‘Light Bulb Moment.’ Konzentrieren Sie sich hierbei zu Beginn hauptsächlich auf Artikel, die sich um Fragen zu Kosten, Problemen, Vergleichen, Bestenlisten und Rezensionen drehen: die “Big 5” Blogartikel-Themen für qualifizierten Traffic und mehr Leads nach Marcus Sherdians They Ask, You Answer-Methode.

In unserem Podcast "No leads, no fun" sprechen wir ein bisschen ausführlicher über die Big 5 von Marcus Sheridan.

Es gab vielleicht mal eine Zeit, in der eine große Menge an Content einen Effekt auf SEO hatte. Heutzutage müssen Beiträge aber so geschrieben werden, dass sie mit vielen anderen konkurrieren können – ansonsten wird der Besuch des Lesers ein sehr kurzer sein.

Ausführlichkeit: Wie lange sollte ein Blogbeitrag sein?

Viele von uns kennen den Ausdruck ‘The right content, for the right person, at the right time.’ Aber wie lang soll dieser sein? Und was ist der Unterschied zwischen Long und Short Form Content?

Nach dem They Ask, You Answer-Prinzip soll Content so lange erstellt werden, bis alle Hauptfragen zu dem Thema beantwortet sind. Denn wenn der Fokus darauf liegt, die Fragen zu beantworten, ist die genaue Wörteranzahl nicht ausschlaggebend.

Daher haben sowohl Long und Short Form Content ihre eigenen Vorteile. Z.B. kann Short Form Content schneller produziert werden, aber Long Form Content ist in der Regel aus SEO-Sicht stärker vertreten und trägt daher mehr zum Ranking einer Seite bei.

Der Search-Intent als Maßstab für die Länge

Der Search-Intent ist das, was der Nutzer bei der Eingabe in Google wissen möchten. Keywords sind nicht der Search-Intent, sondern eine Verschriftlichung des Search-Intents. Das bedeutet, jemand denkt sich etwas, das er recherchieren möchte und versucht, diesen Gedanken in Worte zu fassen. Diese Worte werden für die Eingabe in die Suchmaschine verwendet.

Und dieser Search-Intent ist für die Länge Ihres Blogbeitrags maßgeblich. Wenn jemand nach “Rezept Cheesecake” sucht, will diese Person ein Rezept für einen köstlichen Cheesecake. Bilder, Zutaten, Anleitung, besondere Tipps und so weiter. Und dieses Rezept ist vielleicht 500 Wörter lang, vielleicht 700, vielleicht 1.200. Diese Person ist jedenfalls nicht daran interessiert, einen 2.000 Wörter Beitrag über die Herkunft und Entstehung des Cheesecakes zu lesen.

Oder sehen wir uns ein anderes Beispiel an. Jemand sucht nach “frühjahrsputz haus”. Ich nehme an, dass der dahinterliegende Search-Intent ist, dass diese Person einen Frühjahrsputz in einem Haus machen möchte. Vermutlich will sie wissen, was alles beim klassischen Frühjahrsputz gemacht wird, wie sie am besten systematisch vorgeht, was für Tipps und Tricks es dafür gibt, wie viel Zeit sie sich bei einem klassischen Einfamilienhaus nehmen sollte und natürlich: wie bleibt alles möglichst lange ordentlich nach dem Frühjahrsputz?

Mit anderen Worten: ‘Schreiben Sie bis Sie fertig sind’

Das klingt nun einerseits einfach, andererseits abstrakt, ist allerdings der beste Rat, den wir Ihnen geben können. Die 900 Wörter als untere Benchmark für die Länge eines Blogartikels sind schön und gut. Doch versuchen Sie, die Blogbeitragslänge nicht als etwas zu sehen, dass man in ganzen Zahlen misst. Sondern viel mehr als etwas, das einen Zweck erfüllt, Antworten liefert, unterhält, informiert und vielleicht sogar berührt.

Ziehen Sie Ihren Beitrag nicht unnötig in die Länge und schreiben Sie nicht so lange, bis Sie endlich eine gewisse Anzahl an Wörter erreichen. Schreiben Sie, bis Sie fertig sind.

Fazit: Content Qualität vs. Content Quantität

Kurzgefasst übertrumpft Qualität Quantität. Aber wenn Sie Inhalte nur sporadisch veröffentlichen, werden sie nicht die gewünschten Ergebnisse erzielen. Anders gesagt, achten Sie darauf regelmäßig zu publizieren, um das Interesse Ihrer Leser aufrechtzuerhalten.

Beantworten Sie die Fragen Ihrer Kunden mit so vielen Wörtern wie nötig. So sind Sie am besten Weg qualitativen hochwertigen Content, regelmäßig für Ihre Nische zu produzieren.

Unsere Empfehlung für Unternehmen, die mit dem Bloggen erst starten:

2-3 Artikel pro Woche mit jeweils bis zu 900 Wörtern, bis Sie eine deutliche Steigerung des Traffics bemerken (meistens nach 50-100 Artikeln). Konzentrieren Sie sich dann auf die Optimierung der besten Artikel sowie auf die regelmäßige und stetige Veröffentlichung von neuem, qualitativ hochwertigem Content – und vergessen Sie nicht, den bestehenden Content ständig zu aktualisieren.

Anleitung: Wirklich guten Content erstellen

Christine Betschel

Über Christine Betschel

Halb Österreicherin, halb Südafrikanerin, die liebt Flamenco zu tanzen, Indie-Folk zu singen und ohne Rezept zu kochen.