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Inbound Marketing Website vs. traditionelle Website

Sehr häufig hören wir: Wir sind noch nicht so weit mit Inbound Marketing, wir müssen zuerst unsere Website erneuern. Ich verstehe den Standpunkt, denn wie soll aus einer veralteten Website eine Leadgenerierungsmaschine werden?

Leider ist das aber der falsche Weg. Wenn Sie Ihre Website als traditionelle Website auf Hochglanz bringen, werden Sie beim Umstieg auf Inbound Marketing wieder von vorne anfangen müssen. Eine Inbound Marketing Website unterscheidet sich nämlich ganz wesentlich von einer traditionellen Website.

Das unterscheidet eine Inbound Marketing Website von einer traditionellen Website:

1. Es geht nicht um Sie

Sorry, es geht wirklich nicht um Sie, sondern vor allem um User und deren Probleme. Viele Unternehmen machen den Fehler sich und Ihre Produkte so wichtig zu nehmen. Und auf jeder Webseite ist zu erfahren wie toll, wie innovativ und wie gut Unternehmen und Produkte sind.

User kümmern sich nicht um Ihr Unternehmen, meist auch nicht um Ihre Produkte. Sie kümmern sich fast nur um sich selbst.

Das Unternehmen John Deer wird von vielen in der Branche als das Vorzeigemodell für Content Marketing gesehen. Das Magazin "The Furrow" gibt es seit 1897. In der über 100-jährigen Geschichte des Magazins wurde John Deere ca. 5 mal erwähnt. Sonst geht es in dem Magazin ausschließlich um die Leser.

Eine Inbound Marketing Website artikuliert die Herausforderungen und die Ziele von Menschen, die die Website besuchen. Es geht nicht um "catchy" Headlines und originelle Sprüche, sondern um Nutzen für den Besucher. Wir stellen ständig diese Frage: Wie können wir helfen, dass ein User seinen Job besser macht. Das ist die Voraussetzung, dass ein Besucher sich sicher genug fühlt, um eine Kaufentscheidung zu treffen.

2. Content ist der Treibstoff

Inbound Marketing Experten wissen, dass der Content der Schlüssel zum Erfolg ist. Je mehr Content Sie haben, umso besser ranken Sie bei den Suchmaschinen. Umso mehr Fragen Sie von Besuchern beantworten, umso mehr Chancen haben Sie Leads zu generieren.

Eine Website ohne Content ist wie ein Auto ohne Treibstoff.

Contentformen auf der Website:

  • Premium Content: Downloads (Whitepaper, eBooks, Checklisten etc.) für die Leadgenerierung.
  • Blogposts: Texte und Videos die Leser bzw. Seher anziehen.
  • Statische Webpages: Präsentieren die Produkte und das Unternehmen.

Content entlang der Buyer Journey:

  1. Content für die Awareness Phase: Ihr Unternehmen und Ihre Produkte spielen noch keine Rolle. Es geht um Probleme und Ziele Ihrer Besucher
  2. Content für die Consideration Phase: Ihr Unternehmen und Ihre Produkte kommen in Case Studies und Webinaren vor.
  3. Content für die Decision Phase: Jetzt ist es Zeit über den Vorteil Ihres Unternehmens und Ihrer Produkte zu sprechen.

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3. Conversion Angebote auf jeder Seite

Das ist der wesentlichste Unterschied einer Inbound Marketing Website gegenüber einer traditionellen Website. Wir wollen jede Chance nutzen um Leads zu generieren. Jede Page hat Besucher. Wenn wir auf jeder Page einen Call to Action anbringen steigern wir die Chance Leads zu generieren.

Dabei achten wir wieder auf die Buyer Journey und bieten die passenden Conversion Angebote an. Das heißt auf Pages auf denen der Content für den Anfang der Journey passt, gibt es auch die Conversion Offer für den Anfang der Reise. Die Content Strategie legt fest, wo welche Conversion Offer angeboten werden.

4. Personalisierung

Unsere Besucher werden heute von Unternehmen wie Amazon oder Netflix mit personalisierten Inhalten verwöhnt. Als moderne Marketer wollen wir unseren Besuchern ein ähnliches Erlebnis vermitteln. Um das zu können, müssen wir Marketing Tools wie zum Beispiel HubSpot einsetzen.

Mit HubSpot können wir zum Beispiel Smart Call to Actions einsetzen. Wenn ein Besucher ein bestimmtes Whitepaper heruntergeladen hat, dann wollen Sie sicher nicht dass ihm das gleiche immer wieder angeboten wird. Mit Smart Call to Actions können wir Besuchern immer wieder neue Content Angebote vor die Nase setzen.

Das ist nur ein kleiner Aspekt von Personalisierung. HubSpot erlaubt praktisch jeden Content aus seiner Datenbank heraus zu steuern. Eigentlich könnten wir jedem Besucher eine individualisierte Website die ganz nach seinem Profil gesteuert wird anbieten.

5. Speed

Da uns als Inbound Marketer das Wohlwollen der Suchmaschinen und die gute Usability für unsere Besucher ein Herzensanliegen ist, achten wir besonders auf den Speed.

Speed bedeutet die Ladegeschwindigkeit bis eine Seite vollkommen geladen ist. Suchmaschinen wie Google messen, wie lange eine Seite lädt. Lange Ladezeiten werden bestraft. Ganz nach dem Motto: Warum sollen wir Besucher auf eine Website schicken um Ihre Geduld auf die Probe zu stellen.

Ladezeiten die über 3 Sekunden dauern sind schon eine Nervenprobe für Besucher. Ab 4 Sekunden klicken Besucher weiter. Das heißt nicht, dass in 3 Sekunden alles geladen sein muss. Der Besucher muss aber nach 3 Sekunden die wichtigen Dinge auf Ihrer Website erfassen können.

Fazit Inbound Marketing Websites vs. traditioneller Website

Im Gegensatz zur traditionellen Website, stellen wir bei der Inbound Marketing Website das Unternehmen und die Produkte etwas in den Hintergrund. Die Herausforderungen und die Ziele unserer Besucher stehen im Vordergrund. Mit der ehrlichen Beantwortung der Fragen der Besucher schaffen wir die Basis für Vertrauen und die Basis für die Kaufentscheidung.

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Martin Bredl

Über Martin Bredl

Pionier im Inbound Marketing mit viel Erfahrung im Bereich Marketing Automation. Ist auch als Lektor am FH Joanneum tätig. Träumt von einer Farm in Afrika.