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Die 5 wichtigsten Kriterien einer Website Analyse [+Tools]

Eine Website ist mittlerweile mehr als bloß Ihre digitale Visitenkarte. Ihre Website sollte informieren, unterhalten und verkaufen. Viele Websites wurden einmal erstellt und nie wieder optimiert. Abgesehen davon, dass das Design der Website nach einer gewissen Zeit veraltet ist, wird es auch die dahinterliegende Technik sein. Schließlich wird eine vor Jahren erstellte Website wohl kaum mit den Anforderungen an moderne Websites mithalten können und die drei oben genannten Zwecke erfüllen.

Ihre Website sollte immer "work in progress" sein, deshalb erfahren Sie in diesem Beitrag, welche die wichtigsten Kriterien zur laufenden Website Analyse sind.

Warum sollten Sie eine Website Analyse regelmäßig durchführen? 

Eine Website ist kein gedrucktes Buch, das einmal auf den Markt kommt und alle paar Jahre überarbeitet wird. Eine Website ist dynamisch, steht und fällt mit Analysen und den daraus resultierenden Optimierungen. Die wichtigsten Gründe eine Website Analyse durchzuführen sind:

  • Erkennen, was gut funktioniert und was nicht
  • Ihren Business-Erfolg messen und skalieren 
  • Besser verstehen, was Ihre potenziellen Kunden benötigen

Zu diesem Thema empfehlen wir Ihnen auch diese Folge unseres Podcasts "No leads, no fun", in der wir das Thema "Wie finde ich heraus, ob mein Inbound Marketing funktioniert" besprechen:

Welche Kriterien sind für die Analyse relevant?

Im nachfolgenden Beitrag finden Sie die fünf wichtigsten Kriterien für die Analyse Ihrer Website. Das laufende Analysieren Ihrer Performance sollte ein im Alltag fest verankerter Prozess sein und nicht nur einmal im Jahr passieren. Bevor ich auf die einzelnen Kriterien eingehe, hier eine Übersicht und ein Zeitrahmen, wann bzw. wie oft die einzelnen Bereiche analysiert werden sollten: 

  1. Traffic Kennzahlen: wöchentlich
  2. Traffic Quellen: wöchentlich 
  3. Inhalt und Qualität: wöchentlich bzw. fortlaufend 
  4. Geschwindigkeit: einmal im Monat
  5. Usability: vierteljährlich 

Alle hier angegebenen Zeitintervalle resultieren aus unserer jahrelangen Expertise in der Zusammenarbeit mit Kunden. Zusätzlich gilt, dass Analysen auch nach Bedarf erfolgen sollten. Wenn Sie Probleme mit der Geschwindigkeit Ihrer Website haben, von denen Sie bereits wissen, dann sollten Sie die Geschwindigkeit häufiger überwachen als einmal im Monat.

1. Traffic

Die Traffic-Kennzahlen beziehen sich - grob gesagt - auf die Anzahl der Menschen, die Ihre Website besuchen und die Handlungen, die diese auf Ihrer Website vollziehen.

  • Conversion Rate: Im Inbound Marketing ist die wichtigste Kennzahl die Conversion Rate von Besuchern zu Leads. Man misst sie, indem man die Anzahl der Kontakte (Leads) durch die Anzahl der Besucher (Visits) dividiert. Eine gute Konversionsrate liegt ungefähr bei 5 Prozent.
  • User: Wie viele Besucher haben Ihre Webseite in den vergangenen 30 Tagen besucht? Die Angabe "User" (bzw. Nutzer) ist jene, die "Menschen" am nächsten kommt. Dabei zählen Analyseprogramme nicht einzelne Menschen, sondern Endgeräte. Das bedeutet für Sie: Wenn mehrere Personen ein Endgerät gemeinsam verwenden, sind sie derselbe User. 
  • Neue und wiederkehrende User: Hier wird unterschieden, ob es sich um jemanden handelt, der bereits auf Ihrer Website war oder nicht. Diese Unterscheidung erfolgt durch Browser Cookies. 
  • Verweildauer: Ganz wichtig! Denn was nützen Ihnen tausende Besucher, wenn alle nach wenigen Sekunden Ihre Webseite verlassen?  Die Verweildauer ist zudem auch ein bedeutender Faktor für das Google Ranking.
  • Absprungrate: Die Absprungrate zeigt die Prozente der User, die auf einer gewissen Page abspringen und somit ihre Website verlassen. Überprüfen Sie (mittels Google Analytics) den Besucherfluss: Wo sind die stärksten Absprungraten? Wo könnte Ihr Content noch verbessert werden?

2. Traffic Quellen

Aus welchen Quellen generieren Sie Ihren Website-Traffic? Die Traffic-Quellen geben Ihnen Aufschluss darüber, in welchen Bereichen Sie schon gut unterwegs sind und in welchen noch nicht. Ziel sollte es sein, hier ein annähernd ausgeglichenes Verhältnis zu schaffen und nicht zu abhängig von einer Traffic-Quelle zu sein. 

  • Organic Search: Anteil der Besucher, die über Suchmaschinen auf Ihre Webseite gelangen. 
  • Referral: Besucher, die über andere Webseiten (Backlinks) auf Ihre Webseite gelangen. 
  • Direct: Besucher, die Ihre Webadresse bereits kennen (etwa Kunden) oder durch Offline-Ressourcen auf Ihre Webseite gelangen. 
  • Social Media: Besucher, die über Facebook, Twitter, LinkedIn und weitere Social-Media-Kanäle kommen. 
  • E-Mail: Menschen, die durch Ihre E-Mails (wie Newsletter) auf Ihre Webseite gelangen. 
  • Ads: Sämtliche (Online-) Werbemaßnahmen, die Ihnen Traffic bringen.

3. Inhalt und Qualität 

  • Page Performance der einzelnen Seiten und Blogbeiträge: Welcher Content bringt die meisten Besucher? Analysieren Sie Visits, Verweildauer und Google Ranking Ihrer Seiten. 
  • Conversion Rate auf den Landing-Pages: Wie hoch ist die Conversion Rate auf den einzelnen Zielseiten? Um diese zu optimieren, sollten Sie sich folgende Fragen stellen: 
    • Ist der Text auf der Landing-Page aussagekräftig genug, sind die Bilder ansprechend, frage ich zu viele Informationen ab? 
    • Hat der Besucher einen wirklichen Mehrwert, wenn er mein Formular ausfüllt? 
  • Keyword Ranking: Beobachten Sie regelmäßig jene Suchbegriffe, mit denen Ihre Website gefunden werden soll. Erstellen Sie eine Top 100 Liste mit Begriffen, die in Ihrer Branche häufig gesucht werden und für die Sie gefunden werden möchten. So finden Sie rasch heraus, wo noch Optimierungsmaßnahmen notwendig sind.
  • Suchmaschinenoptimierung (SEO): Eine suchmaschinenoptimierte Website ist die Grundvoraussetzung, damit Sie Traffic über organische Suche bekommen. Keywords (siehe oben) sind ein Teil von SEO. Alles, was Sie auf Ihrer Website tun, sollte gemäß gängiger SEO Praktiken sein. Der Erfolg von SEO lässt sich durch hohe Zugriffe über Suchmaschinen messen.
  • Backlinks: Stecken Sie nicht zu viel Aufwand in die Generierung von Backlinks, es zahlt sich einfach nicht aus. Konzentrieren Sie sich lieber auf die Erstellung von wirklich gutem Content und promoten Sie diesen Content entsprechend, dann fangen andere Website mit der Zeit ohnehin an, auf Ihre Website zu verlinken.

4. Geschwindigkeit

Ein Thema, das uns immer wieder beschäftigt, ist die Geschwindigkeit der Website. Ist Ihre Website langsam, werden Suchmaschinen Ihnen weniger Besucher schicken und jene, die kommen, werden nicht lange bleiben und nicht wiederkommen, da mangelnde Geschwindigkeit einer der häufigsten Absprunggründe ist. Ein paar wichtige Messgrößen hierbei sind: 

  • Bildgröße und -format: Sind Ihre Bilddateien nicht zu groß, sind sie im richtigen Format? Verwenden Sie Bilder so klein wie möglich, ohne dass sie unscharf sind. Auf Seiten wie tinypng können Sie Bilder verkleinern. Bildformate wie JPEG 2000, JPEG XR und WebP bieten oftmals eine bessere Komprimierung.
  • JavaScript und CSS: Häufig befinden sich auf Websites nicht genutztes JavaScript und CSS. Dieser Ballast macht Ihre Website ebenso langsamer.
  • Erstreaktionszeit des Servers: Diese sollte möglichst gering sein.

5. Usability

Damit ist die Nutzerfreundlichkeit einer Website gemeint. Sie waren bestimmt schon auf Websites und haben diese recht schnell wieder verlassen, weil sie so unübersichtlich waren und Sie nicht gleich gefunden haben, wonach Sie suchten. Einige wichtige Faktoren für eine gute Usability sind: 

  • Eindeutigkeit: Die Frage "Was erfahre ich auf dieser Website?" sollte ein Nutzer innerhalb eines Atemzugs beantworten können. Eine der wichtigsten Seiten ist dabei Ihre Startseite, da viele User im Laufe Ihrer "Reise" auf Ihrer Website immer wieder auf der Startseite landen werden.
  • Struktur und Navigation: Die Orientierung auf Ihrer Website sollte intuitiv und einfach sein. Machen Sie es Ihren Besuchern so einfach wie möglich, sich zurechtzufinden. 
  • Beständigkeit: Ein Corporate Design sollte sich durch die gesamte Website ziehen. Ändern Sie dieses Design nur in seltenen Fällen und nicht alle paar Wochen, da Sie sonst keinen Wiedererkennungswert erzielen.

Zu den Punkten 4 und 5 empfehlen wir Ihnen auch unseren Artikel zu den Google Core Web Vitals: So optimieren Sie Ihre B2B-Website.

Nützliche Tools zur Website Analyse

Um die eben genannten Kriterien zu analysieren, können Sie folgende Tools verwenden:

Einige dieser Tools sind kostenfrei, andere kosten zwischen 50 und 100 € pro Monat. Diese Kosten fallen häufig unter den Tisch, wenn es um Website-Kosten bzw. Kosten für die Instandhaltung etc. geht.

Fazit: Eine Website muss laufend analysiert werden

Die fünf hier genannten Kriterien sind die aus unserer Sicht wichtigsten zur Website Analyse. Deshalb sollten Sie die Traffic-Kennzahlen, Quellen, Inhalt und Qualität, die Geschwindigkeit und Usability regelmäßig im Auge behalten. Das klingt womöglich aufwendiger, als es ist.

Wenn Sie Ihre Website immer und immer wieder analysieren und daraus abgeleitet Optimierungen vornehmen, können Sie viel schneller auf Veränderungen im Nutzerverhalten, Probleme bei der Geschwindigkeit und Performance-Rückständen reagieren. Im Zweifelsfalls finden Sie so auch heraus, dass es Zeit für einen Website-Relaunch ist.

Martin Bredl

Über Martin Bredl

Martin Bredl ist Gründer und CEO von takeoff Inbound Marketing Agentur. Davor war er Vice President Corporate Communications von Telekom Austria. Martins Vision ist es, vielen B2B-Unternehmen zu helfen, den Inbound Marketing Prozess zu implementieren und so eine dauerhafte Sales Pipeline zu etablieren. Martin und sein Team trainieren und coachen Kunden so lange, bis sie Inbound Marketing selbstständig ohne einer Agentur umsetzen können.