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15 grundlegende SEO Tipps, die auch 2025 noch gelten werden

Wenn Sie durch einen der folgenden Suchbegriffe auf diesem Blogartikel gelandet sind, dann empfehle ich Ihnen, sich 10–15 Minuten Zeit zu nehmen und den Artikel aufmerksam zu lesen.SEO Tipps für Anfänger

 

Ich beschäftige mich bereits seit knapp 8 Jahren mit dem Thema SEO. Im Bereich Digital Marketing ist das eine wirklich lange Zeit – Experten in anderen Bereichen würden über eine "so kurze Berufserfahrung" wohl eher schmunzeln.

In dieser Zeit habe ich einigen SEO-Experten über die Schulter geschaut. Und natürlich habe ich jede Menge selbst ausprobiert. Was ich dabei mitgenommen habe und was ich immer noch jeden Tag anwende, habe ich Ihnen hier zusammengefasst:

0. Warum ist guter Content der beste SEO-Tipp?

1. Targeten Sie einen Search Intent, keine Keywords

2. Eine Page = Ein Search Intent = Eine Targeted Phrase

3. Spammen Sie Ihre Beiträge nicht mit Keywords zu

4. Hören Sie auf, immer nur über sich zu schreiben

5. Beantworten Sie die Fragen Ihrer Kunden

6. Erfolge mit Google Analytics und der Google Search Console messen und neue Themen finden

7. Mobile First

8. Mit Google Autocomplete und "Ähnliche Suchanfragen zu" Keywords entdecken

9. Backlinks sind (leider) wichtig

10. SEO ist mehr als eine grüne Yoast-Ampel!

11. Erarbeiten Sie ein System zur Content-Aktualisierung

12. Machen Sie Ihre Website super schnell

13. Verwenden Sie verschiedene Content-Formate

14. Setzen Sie externe und interne Verlinkungen

15. Optimieren Sie Ihre Meta Title und Meta Description

Bonus: SEO-Tipps, die immer funktionieren werden

Ich erhebe keinen Anspruch auf Vollständigkeit, denn immerhin nutzt Google über 200 Faktoren, um eine Website zu "ranken". Ich kann Ihnen nur sagen, worauf ich achte und Ihnen zeigen, was bei mir in den meisten Fällen funktioniert.

Sollten Sie so etwas wie "die ultimativen SEO Tipps" gegoogelt haben, so lassen Sie mich an dieser Stelle das Lesen des gesamten Artikels ersparen – der ultimative Tipp ist:

Erstellen Sie wirklich guten Content!


Sie sagen sich jetzt vielleicht: "Das habe ich schon x-mal gehört, der Tipp ist mir zu vage, da muss mehr dahinterstecken, da sieht man, dass der Typ keine Ahnung hat, es kommt doch auch auf total viele technische Dinge an …"

Nein. Das ist der beste Tipp, den Ihnen jemand geben kann, der sich mit SEO beschäftigt. Guter Content hat und wird immer den Unterschied machen: Dafür gibt es mehr Beispiele als für Fälle, in denen der Fokus auf technisches SEO zu wirklich deutlichen Rankingveränderungen geführt hat.

Und das Wichtigste dabei ist: Das sagt auch Google!

Warum ist guter Content der beste SEO-Tipp?

Im Bereich Search ist Google so etwas wie ein Gott (Fun Fact: Es gibt eine Reformed Church of Google). Google dominiert den weltweiten Suchmaschinenmarkt mit derzeit 83 Prozent. Gutes Ranking auf Yahoo oder Bing wird Ihnen sicherlich auch Traffic auf Ihre Seite bringen, aber Google-Traffic bringt ganz sicher neue Kunden!

Was Google sagt, ist also gewissermaßen Gesetz. Und spätestens seit der Ankündigung des "Helpful Content Updates" im August 2022 hat Google zwei seiner "Gebote" nochmals in Stein gemeißelt:

  1. Nutzerorientierte Inhalte sollten im Mittelpunkt stehen.
  2. Inhalte sollten nicht primär für Suchmaschinen erstellt werden.

Wichtig bei diesem Google Core Update ist zu verstehen, was dahintersteckt: Google will hilfreichen Content nicht besser ranken, sondern gezielt schlechte Inhalte abstrafen! Man könnte auch sagen: Die anderen 199+ Rankingfaktoren spielen nur eine nachgeordnete oder gar untergeordnete Rolle.

Seit Anfang September 2022 wird das Update ausgerollt, bisher nur für englischsprachige Suchergebnisse – für die deutschsprachigen Suchergebnisse wird das wohl eher 2023.

An dieser Stelle können Sie nun entscheiden, ob Sie weiterlesen oder die Zeit nutzen und direkt mit der Überarbeitung oder der Erstellung von gutem Content beginnen wollen.
Einige der Dinge, über die ich schreibe, werden Ihnen aber wahrscheinlich dabei helfen, wirklich guten Content zu erstellen. Denn die nachfolgenden Tipps sind Evergreens. Sie sind heute relevant und sie werden es wohl auch im Jahr 2025 sein. SEO ist überraschend logisch und wenn man dieses logische Konzept einmal verstanden hat, sieht man auch Ergebnisse.

Die Reihenfolge dieser "Evergreen-SEO-Tipps" stellt übrigens keine Gewichtung dar. Der eine Tipp ist nicht wichtiger oder besser als der andere und nur zusammen führen Sie zum gewünschten Ergebnis.

1. Targeten Sie einen Search Intent, keine Keywords

… denn Keywords kann man nicht "targeten".

Warum kann man nicht einfach die besten Keywords "targeten"?

Dazu ein paar Zahlen:

  • ahrefs analysierte 4 Milliarden Keywords seiner US-Datenbank und fand heraus, dass fast 95 Prozent dieser nur zehn Suchanfragen pro Monat oder weniger erhalten.
  • Google sagt, dass noch immer 15 Prozent aller Suchanfragen jeden Tag neu sind.

Monatliche Verteilung des Suchvolumens ahrefs Studie

Alle diese Suchanfragen zu bedienen, ist sicherlich nicht möglich. Ich behaupte auch, dass es vor allem für schwache oder neue Seiten (mit einer niedrigen Domain Authority) fast unmöglich ist, jemals für "Money Keywords" (also Keywords, die etwa eine Transaktionsabsicht anzeigen: Schuhe kaufen) zu ranken. Auf jeden Fall dann nicht, wenn es bereits starke und etablierte Websites mit einer Menge gutem Content und Backlinks gibt.

Einfach Content zu erstellen, der auf Keywords ausgerichtet ist, macht also keinen Sinn (abgesehen, dass Content, der auf Keywords basiert, meistens schlechte Qualität bedeutet). Konzentrieren Sie sich daher auf den Search Intent.

Der Search Intent (oder auch User Intent) ist das, was Nutzern durch den Kopf geht, wenn Sie etwas in eine Suchmaschine eingeben. Menschen haben eine gewisse Absicht im Kopf. Sie fassen etwas in Worte und tippen es in Suchmaschinen ein, mit dem Wunsch, ihre Absicht zu erfüllen.

Grundsätzlich gibt es 4 Arten von Search Intent:

  • Informational: "Inbound Marketing"
  • Navigational: "take off Inbound Agentur"
  • Transactional: "HubSpot Marketing Hub kaufen"
  • Commercial Investigation: "Die beste Inbound Agentur in Österreich"

Achten Sie in diesem Zusammenhang besonders auch auf die sogenannten "Long Tail Keywords". Diese helfen Ihnen häufig, den Search Intent besser zu bestimmen und zu bedienen. Ein anschauliches Beispiele bietet diese Grafik der Kollegen der Marketing Insider Group:

Search Intent anhand von Search Volume und Keywords und Conversion Rate erklärt Marketinginsidergroup

In vielen Fällen sind die Keywords und der Search Intent recht ähnlich, doch es gibt Fälle, in denen das nicht so ist. Versuchen Sie daher immer, nicht stur auf Keywords zu texten, sondern stets zu hinterfragen:

Was möchte die Person angezeigt bekommen, die nach dem Keyword XY sucht?

Google verbessert ständig seine Algorithmen, um zu bestimmen, was hinter einer Suchanfrage steht. Dazu werden das Suchverhalten und weitere Daten von Usern herangezogen und Suchwahrscheinlichkeiten bestimmt. Wir bekommen also häufig Ergebnisse angezeigt, die auf uns zugeschnitten sind. Wenn nicht, dann zeigt uns Google, was die meisten Personen in diesem Zusammenhang sehen wollten bzw. angezeigt bekommen haben.

Bedeutet: Was auf Seite 1 bei Google steht, ist nicht mit einem allgemeinen Search Intent gleichzusetzen. So einfach ist es leider doch nicht.

2. Eine Page = Ein Search Intent = Eine Targeted Phrase

Verabschieden Sie sich von dem Gedanken, dass ein Blogbeitrag die eierlegende Wollmilchsau ist und für alles gefunden wird, wofür Ihr Unternehmen steht. Eine Seite oder ein Blogbeitrag soll für einen Search Intent gefunden werden.

Definieren Sie einen einzigen Search Intent und versuchen Sie, diesen bestmöglich zu beantworten. Beleuchten Sie ihn aus verschiedenen Blickwinkeln, sammeln Sie die wichtigsten Fragen, die Menschen in Verbindung mit dieser Suchanfrage haben, und beantworten Sie diese.

Eine Page kann nur einen Search Intent erfüllen. Diesen Search Intent kennen Sie nicht zu 100 Prozent, Sie können diesen nur bestmöglich einschätzen.

Für diesen einen Search Intent erstellen Sie somit eine einzige Targeted Page, in der die Targeted Phrase (das, wofür Sie gefunden werden wollen; die "Keywords", wenn man so möchte) an allen wichtigen Seitenelementen in abgewandelter Form vorkommt.

Um das bestmögliche Format und den besten Inhalt für solche Seiten zu bestimmen, hilft der Ansatz, den die Kollegen von ahrefs als die "3 C des Search Intent" bezeichnen.

Content-Typ: Gibt es unter den Top-Suchergebnissen einen Typ von Content, der dominiert? Sind es Blogartikel, Produktseiten etc.?

Content-Format: Welches Format kommt in den Top-Suchergebnissen am häufigsten vor? "How-To"-Artikel, Definitionen, Step-by-Step-Erklärungen, Bestenlisten, Meinungsartikel, Bewertungen, Vergleiche …

Content-Ansatz: Worüber wird bereits geschrieben? Stechen bestimmte Worte oder Formulierungen in den SERPs besonders hervor?

Ein Beispiel: Wenn man das Wort "Inbound Marketing" sucht, zeigt Google auf der ersten Seite neben dem Wikipedia-Eintrag vor allem Blogartikel, die Inbound Marketing definieren. Die Formulierung "Was ist Inbound Marketing" sticht besonders hervor.

Was ist Inbound Marketing SERP Ergebnisse

3. Spammen Sie Ihre Beiträge nicht mit Keywords zu

Wenn Sie bis hierher gelesen haben, dann sollte Ihnen klar sein: Die Zeiten, in denen ein Keyword möglichst oft im Text vorkommen sollte, sind vorbei. Heutzutage nennt man das Spam. Suchmaschinen sind mittlerweile viel schlauer, als sie es noch vor 15 Jahren waren.

Sie müssen die Targeted Phrase, für die Sie gefunden werden möchten, nicht 15-Mal wiederholen. Wichtig ist, dass eine Abwandlung der Targeted Phrase in folgenden Page-Elementen verwendet wird:

  • SEO (Meta) Title
  • H1 (pro Beitrag gibt es nur eine H1!)
  • URL
  • Meta Description
  • Dateinamen Ihres multimedialen Contents
  • Alt-Text Ihrer Bilder
  • H2 (die großen Fragen – am besten mit Variationen des Ziel-Keywords)
  • alle anderen Hs: mit Bedacht – sehen Sie diese eher als Zwischenüberschriften für Zwischenüberschriften
  • Anchor Text von internen und externen Verlinkungen

Sie sehen, dass hier nichts von XY-Mal im Fließtext steht. Es ist nicht nötig, hierfür eine Zahl anzugeben. Wenn Sie einen Beitrag mit der Targeted Phrase "Inbound Marketing" verfassen, dann beinhaltet doch jeder gute Beitrag diese Begriffskombination im Text. Es geht ja schließlich um Inbound Marketing, da kann ich mir kaum vorstellen, dass diese beiden Worte nicht ohnehin das ein oder andere Mal im Text vorkommen. Und zwar auf ganz natürliche Weise.

4. Hören Sie auf, immer nur über sich zu schreiben

Ganz ehrlich: Mit Unternehmensnachrichten gewinnt man keine neuen Kunden. Wenn Ihr Blog also nur die Online-Version Ihres Corporate Magazins ist oder wiederverwertete Pressemitteilungen enthält, dann können Sie sich den Aufwand auch sparen. Sichtbarkeit gewinnen Sie damit in den Suchergebnissen sicherlich nicht, auch wenn der Text von Ihrer SEO-Agentur "SEO-optimiert wurde".

Das gilt auch für Produktseiten oder Artikeln zu Innovationen, neuen Produkten, Kooperationsankündigungen …

Sehen Sie es doch einmal so: Google ist eine Suchmaschine. Wir nutzen Google, um Antworten auf unsere Fragen zu bekommen. Google zeigt Nutzer Antworten, die der Frage am nächsten kommen (= dem Search Intent). Wenn Sie auf Ihrem Blog oder Ihrer Website also diese Fragen nicht beantworten, wie sollen potenzielle Kunden Sie dann online finden?

5. Beantworten Sie die Fragen Ihrer Kunden

Ich weiß, dass Sie diesen Artikel lesen, um zu lernen, wie man mehr Organic Traffic auf Ihren Blog oder Ihre Website bekommt. Die meisten SEO-Ressourcen werden Ihnen dieselben (und mehr) Tipps geben, die ich hier auch zusammengestellt haben.

Es sind Best Practices und es ist wichtig, diese zu berücksichtigen. Da stimmen die meisten Quellen überein. Es gibt allerdings einen Punkt, den viele SEO-Experten häufig nur am Rand oder gar nicht behandeln.

Und dieser Punkt ist das fehlende Puzzlestück, das zusammen mit allen anderen Punkten dafür sorgt, dass SEO auch die Ergebnisse liefert, die Ihr Unternehmen wirklich voranbringen.

Wenn Sie schon andere Artikel von uns gelesen haben, wissen Sie, dass unsere und die Content-Strategie unserer Kunden auf dem Buch "They Ask, You Answer" von Marcus Sheridan basieren.

Marcus Sherdian war – bevor er zum Inbound-Guru wurde – nur ein einfacher Pool-Verkäufer. Während der Weltfinanzkrise 2008 stand sein Unternehmen River Pools & Spas kurz vor der Pleite.

Um sein Unternehmen vor dem Untergang zu bewahren, suchte er nach einer neuen Strategie und begann, sich mehr und mehr in die Themen Digital Marketing, Content Marketing & Co einzulesen.

Dabei kam ihm eine Idee: Er begann auf seiner Website, die Fragen seiner Kunden zu beantworten. Dabei setzte er auf absolute Ehrlichkeit und Transparenz und beantwortete auch die wirklich unangenehmen Fragen, um die sich Unternehmen in seiner Branche sonst drückten.

Das Ergebnis: Mehr und mehr Interessenten landeten auf seiner Website und die daraus resultierenden Verkäufe retteten sein Unternehmen (das übrigens noch immer ihm gehört und floriert).

Was bedeutet das in Bezug auf Suchmaschinenoptimierung?

Mit technischem SEO und Keyword-optimierten Texten werden Sie auf jeden Fall Organic Traffic auf Ihre Website bringen. Die Frage dabei ist allerdings: Ist das Traffic, den Sie auch wirklich brauchen? Ist das Traffic, der neue Interessenten bringt (Leads), von denen dann ein Teil auch zu neuen Kunden wird? Wahrscheinlich zu einem Großteil eher nicht.

Wir sehen es bei unserer täglichen Arbeit immer wieder: Sobald Unternehmen anfangen, Antworten auf die Fragen Ihrer Kunden zu geben und sich den "Good, Bad, and Ugly"-Themen stellen, steigt der Anteil an qualifiziertem Traffic stark an.

Warum? Weil diese Unternehmen ehrlich über ihre Produkte und Dienstleistungen und das, was sie tun, sprechen. Das Zauberwort hier heißt: Vertrauen. Das ist im Kern, worum es bei dem Konzept "They Ask, You Answer" geht. Ehrlicher, transparenter und guter Content, der auch im Vertriebsprozess eingesetzt wird und so auch bei der Leadqualifizierung und dem Lead Nurturing hilft.

Innerhalb dieses Konzepts gibt es fünf Themen, die am stärksten zu mehr qualifiziertem Traffic und mehr Leads beitragen. Marcus Sheridan nennt diese die "Big 5"-Themen – die Themen, vor denen sich die meisten Unternehmen scheuen, die aber den größten Effekt auf Traffic, Leads und Verkauf haben:

  • Preise und Kosten: Wie viel kostet Ihre Lösung/Ihr Produkt (oder auch: Was macht etwas günstiger oder teurer? Preisfaktoren etc.).
  • Probleme: Negative Aspekte oder Probleme mit Ihrer Lösung.
  • Vergleiche: Ihre Lösung im Vergleich zu ähnlichen Produkten oder Lösungen.
  • Rezensionen: Ehrliche und unvoreingenommene Meinungen und Feedback zu Ihrem Angebot.
  • Klassenbester: Was ist die beste verfügbare Lösung? Spoiler: Es ist nicht immer die Ihre.

Den Search Intent Ihrer Nutzer zu verstehen und diesen bei der Erstellung von Content zu berücksichtigen, ist also der beste Weg, um sich bei potenziellen Kunden und Suchmaschinen gleichermaßen einen Ruf eines zuverlässigen und vertrauenswürdigen Experten zu erarbeiten.

Klingt irgendwie banal, oder? Ist es auch.

Hier ein Fakt: Die meisten Unternehmen ignorieren auch im Jahr 2022 die Fragen, auf die Ihre Kunden Antworten über Google suchen und setzen lieber weiter auf Keyword-Optimierung & Co.

Über die Big 5 und wirklich guten Content sprechen wir übrigens auch in dieser Folge unseres Podcasts "No leads, no fun":

 

 

6. Erfolge mit Google Analytics und der Google Search Console messen und neue Themen finden

Ein Blogbeitrag ist nicht etwas, das einmal ins Netz gestellt und dann nie mehr beachtet wird. Ab dem Zeitpunkt, an dem ein Blogartikel veröffentlicht wurde, wird Ihnen ein Beitrag laufend Arbeit bereiten.

Zum einen, weil Sie die Performance des Beitrags laufend analysieren sollten und andererseits, weil jeder Beitrag mindestens einmal im Jahr überarbeitet werden sollte. Dazu später mehr.

Google stattet uns da zum Glück mit hervorragenden, kostenlosen Tools aus. Nämlich mit der Google Search Console und Google Analytics. Über Analytics können Sie sich schnell einen Überblick verschaffen, wie viele Page Views, Sessions, User, Sie am jeweiligen Tag, der jeweiligen Woche, dem jeweiligen Monat etc. hatten. Picken Sie sich gewisse KPIs heraus und formulieren Sie Ziele, deren Erreichung Sie regelmäßig prüfen.

Die Search Console ist ein exzellentes Tool, um sich anzusehen, auf welchen Positionen Ihre Beiträge ranken, für welche Keywords sie gefunden werden, wie oft sie bei Google angezeigt werden und wie oft auf diese geklickt werden.

Ich nutze die Search Console auch, um Content-Lücken zu finden. Das geht so:

  • Öffnen Sie die Google Search Console und wählen Sie einen Blogartikel, der bereits länger online ist und organischen Traffic erhält.
  • Halten Sie Ausschau nach Keywords mit Impressionen, auf die Ihr Artikel nicht optimiert ist oder die nur am Rande behandelt werden.
  • Wenn diese Keywords keine Ausreißer sind, sondern sich sinnvoll in Ihre Kernthemen einfügen, haben Sie eine Content-Lücke entdeckt.
  • Ergänzen Sie dann Ihren Artikel um das zum Keyword passende Thema oder schreiben Sie am besten einen neuen dazu.

Search Console Beispiel für Content Lücke

7. Mobile First

Einer der SEO-Standard-Tipps, den ich Ihnen aber nicht unterschlagen will.

Das Smartphone ist unser ständiger Begleiter. Es gibt kaum einen Ort, an den wir unser Handy nicht mitnehmen. Das spiegelt sich natürlich auch im Internetnutzungsverhalten und im Suchverhalten der Menschen wider.

Das Smartphone ist das wichtigste Medium. Deswegen ist es ein absolutes Muss, dass alles, was Sie ins Internet stellen, in erster Linie für den Konsum am Smartphone optimiert ist. Desktop ist zweitrangig.

8. Mit Google Autocomplete und "Ähnliche Suchanfragen zu" Keywords entdecken

Eine sehr häufige Frage im Zusammenhang mit SEO-Tipps ist: Wie finden wir heraus, wonach unsere potenziellen Leser suchen?

Grundsätzlich sollten Sie zuerst herausfinden, welche Fragen Ihre potenziellen Kunden haben. Dabei helfen Ihnen Buyer Personas, Kundeninterviews und natürlich das Gespräch mit dem Vertrieb, Customer Service, Produkt-Experten und allen Personen, die mit Kunden Kontakt haben.

Daneben gibt es auch noch andere Wege, um sich ein Bild davon zu machen, was zu Ihren Themen bereits gesucht wird. Zum einen können Sie selbst einfach eines Ihrer Kernthemen in die Suchmaschine eingeben und sehen, was Ihnen noch dazu vorgeschlagen wird.

Eines unserer Kernthemen ist "Inbound Marketing". Das könnten möglicherweise interessante Keywords für uns sein:

Google Autocomplete Beispiel Inbound Marketing

Gleichermaßen können Sie auch ganz unten auf der SERP (Suchergebnisseite) bei "Ähnliche Suchanfragen zu" interessante Vorschläge finden:

Google Ähnliche Suchanfragen Inbound Marketing Beispiel
Beide Methoden geben uns bereits einen groben Überblick dazu, was gesucht wird bzw. was Google in diesem Zusammenhang noch vorschlägt. Zusammen mit den gesammelten Fragen lässt sich so ein guter Content-Plan entwerfen.

Hier noch ein kleiner Bonus-Tipp, wenn Sie mithilfe von Google Autocomplete recherchieren:

Verändern Sie die Position Ihres Cursors im Suchfeld oder fügen Sie zusätzliche Buchstaben oder Wörter hinzu.

Google Autocomplete Beispiel Cursor am Ende

Google Autocomplete Beispiel Cursor am Anfang

Google Autocomplete Beispiel Buchstabe oder Wort hinzufügen

 

Ein cooles Tool ist übrigens auch AnswerThePublic: Das Tool erfasst Autocomplete-Daten und bündelt relevante Ergebnisse. Ich nutze es häufig, um Suchergebnisse nochmals abzugleichen oder relevante Fragen schneller zu erfassen.

9. Backlinks sind (leider) wichtig

Hier kommt noch ein SEO-Evergreen-Tipp, der auch im Jahr 2025 noch gültig sein wird. Ihre Seite braucht Backlinks (Links von anderen Seiten), um wirklich abzuheben.

Zum Thema Backlinks und wie man welche bekommt, gibt es tausende bessere (und auch viel schlechtere) Artikel als den meinen.

Ich will Backlinks daher nur kurz in meine Überlegungen zum Thema SEO einordnen. Die Kollegen von MOZ haben meiner Meinung nach am besten beschrieben, warum Backlinks wichtig sind:

"Backlinks sind wertvoll für SEO, weil sie eine Art von Vertrauensbeweis einer Seite in eine andere Seite darstellen. Im Kern sind Backlinks zu Ihrer Website ein Signal für Suchmaschinen, dass andere Websites gewissermaßen für den Content auf Ihrer Seite bürgen. Wenn viele Links zur selben Seite gehen, schlussfolgern Suchmaschinen, dass der Content auf dieser Seite gut und damit verlinkungswürdig ist. Diese Seiten ergattern häufig bessere Positionen in den SERP. Backlinks können also einen positiven Effekt auf das Ranking einer Seite oder die Position in den Suchergebnissen haben."

Kurz gesagt: Wirklich guter Content erhält in der Theorie Backlinks von anderen Seiten. Dass das in der Praxis nicht so einfach ist und viele "Link-Agenturen" und Websites auch gerne Backlinks verkaufen, ist ein offenes Geheimnis. Wenn Sie diesen Weg gehen und von Google dabei "erwischt" werden, kann dies das Aus für Ihre Website und damit für Ihr Unternehmen bedeuten.

Der beste Tipp, den ich Ihnen hier geben kann, ist:

Produzieren Sie "Linkable Assets" – also Content wie Infografiken, Whitepaper, Studien, Videos etc.

Das ist viel harte Arbeit, die sich über Jahre hinwegzieht. Sie zahlt sich aber aus und kann vor allem für Unternehmen, die online stark mit anderen Unternehmen konkurrieren, den Unterschied machen. Daneben gibt es natürlich noch einige Dinge, die Sie zusätzlich machen können, um Backlinks zu gewinnen:

  • Partnerseiten einbinden und Verlinkungen anfragen
  • Inhalte an Blogs pitchen, Beziehungen aufbauen
  • Journalisten und Medien aktiv anschreiben und Inhalte anbieten
  • Updates für "broken" oder "outdated" Links anbieten

All das ist erlaubt, kostet aber viel Zeit!

10. SEO ist mehr als eine grüne Yoast-Ampel!

WordPress ist das beliebteste CMS auf der ganzen Welt. Es ist auch ganz toll. Es funktioniert nach einem sehr simplen System, in dem man für nahezu alles ein Plug-in dazu stöpseln kann. So zum Beispiel auch, um einen SEO-tauglichen Beitrag zu verfassen.

Das Yoast SEO Plug-in visualisiert in Form einer Ampel, wie gut oder schlecht der Beitrag aus SEO-Sicht ist. Dabei werden auch Vorschläge geliefert, was man tun sollte, damit die Ampel grün wird. Der Umfang der Vorschläge hängt davon ab, ob man die Gratis oder die Bezahlversion hat. Das Keyword soll mindestens XY-Mal vorkommen, der Text zumindest so und so lang sein, etc.

Gerade für Personen, die zuvor noch nie für das Web getextet haben, kann so eine Checkliste hilfreich sein. Doch nur weil ein Keyword 7x im Text vorkommt und jedes Feld der SEO-Ampel grün ist, muss der Beitrag nicht unbedingt auf höchstem Level suchmaschinenoptimiert sein. SEO ist ein logisches Konzept und kein "dreimal sollte ich das Keyword noch im Text unterbringen, dann ist die Ampel grün"-Unsinn.

Das gilt übrigens 1:1 auch für alle anderen SEO-Tools.

11. Erarbeiten Sie ein System zur Content-Aktualisierung

Guter Content kann Ihnen über viele Jahre hinweg Traffic bringen – Vorausgesetzt, Sie pflegen ihn.

Wenn Ihnen Ergebnisse auf der Suchergebnisseite (SERP) angezeigt werden - würden Sie eher auf einen Beitrag aus 2013 oder aus 2022 klicken?

Nicht nur uns Nutzern, sondern auch Suchmaschinen ist Aktualität wichtig. Durch das regelmäßige Überarbeiten von Beiträgen signalisieren Sie Suchmaschinen, dass Ihre Beiträge gepflegt werden und nach wie vor relevant sind.

Daher ist es wichtig, ein System zu etablieren, das sicherstellt, dass zum Beispiel Ihre Blogbeiträge in etwa einmal im Jahr überarbeitet werden.

Nehmen Sie sich einmal im Jahr Zeit und erarbeiten Sie ein System für einen Content Audit, also eine Prüfung der Qualität Ihrer vorhandenen Inhalte. Am Ende des Audits haben Sie sich somit ein Arbeitspaket für die Suchmaschinenoptimierung geschaffen und wissen, in welchem Umfang Ihr Content überarbeitet werden sollte – und damit auch überflüssiger und schlechter Content entfernt werden sollte.

Dieses Verfahren nennt man auch Content Pruning: Eine echte Geheimwaffe unter den SEO-Experten. Die Kollegen von HubSpot haben dazu einen wirklich guten Beitrag geschrieben.
Content Pruning ist auch mein absoluter Favorit und eine Maßnahme, mit der ich häufig sehr schnell bessere Ergebnisse in Bezug auf Organic Traffic und qualifizierte Leads erziele.

Ein wertvoller Tipp an dieser Stelle: Prüfen Sie mit Ihrer Google Search Console und der Site-Abfrage (site:URL) regelmäßig, welche Seiten Google indexiert hat. Es gibt jede Menge Seiten, die nicht unbedingt in den Google Suchergebnissen auftauchen müssen oder sollten: Category Pages oder Listenseiten zum Beispiel.

Löschen und führen Sie Seiten zusammen (oder de-indexieren Sie Seiten), die keinen Mehrwert bieten. So helfen Sie Google, Ihre Seite besser zu verstehen und verhindern den sogenannten Index Bloat.

12. Machen Sie Ihre Website super schnell

Auch wenn ich kein Fan von übermäßigem technischem SEO bin: Hätte die Reihenfolge der hier vorgestellten SEO-Tipps eine Bedeutung, dann müsste dieser Punkt weiter oben stehen. Für Google ist die Geschwindigkeit einer Website ein ausschlaggebender Rankingfaktor.

Auch wenn Ihr Content wirklich großartig ist: Wenn Ihre Website zu langsam ist, kann Sie das Ihr Ranking kosten. Mouseover-Effekte, große Fotos, ausgefallene Fonts usw. sind nur dann in Ordnung, wenn diese die Ladezeit Ihrer Website nicht beeinträchtigen.

Mithilfe des Google Page Speed Insights Test können Sie die Geschwindigkeit Ihrer Seite im Auge behalten. Arbeiten Sie konsequent daran, Ihre Google Core Web Vitals zu verbessern.

Aber auch hier gilt: Ihr Ziel muss nicht 100/100 Punkte sein – wägen Sie ab, welche Verbesserungen wirklich sinnvoll sind und stürzen Sie sich nicht auf jede Kleinigkeit. Denn viele der vorgeschlagenen Verbesserungen machen unter Umständen keinen Unterschied bzw. haben wenig Einfluss auf die Gesamtleistung Ihrer Seite.

13. Verwenden Sie verschiedene Content-Formate

Auch das ist ein SEO-Evergreen: User konsumieren Content unterschiedlich. Der eine liest gerne viel Text, die andere sieht lieber ein kurzes Video. Jemand bevorzugt Infografiken, andere fühlen sich mit Bulletpoints abgeholt. User und Google lieben Diversität. Durch den Einsatz verschiedener Content-Formate signalisieren Sie Suchmaschinen, dass Sie Ihre Inhalte für die Bedürfnisse verschiedener Nutzertypen aufbereiten. Sie haben quasi für jeden etwas dabei.

Verwenden Sie allerdings nur unterschiedliche Content-Formate, wenn es Sinn ergibt und nicht nur "dass sie halt vorhanden sind". Achten Sie bei Ihren Bildern darauf, dass der ALT-Text eine Variation Ihrer Targeted Phrase beinhaltet. Inkludieren Sie eine Abwandlung der Targeted Phrase außerdem in den Dateinamen Ihres multimedialen Contents.

14. Setzen Sie externe und interne Verlinkungen

Noch so eine meiner "SEO-Geheimwaffen": Verlinkungen.

Laut den Kollegen von MOZ können sogenannte "outbound" Links (also Links zu externen Seiten) einen positiven Effekt auf die Sichtbarkeit Ihrer eigenen Seite haben. Das macht Sinn, wenn man externe Verlinkungen aus den Augen von Google betrachtet: Google will User Content anbieten, der den Search Intent dieser am besten vollständig befriedigt.

Eine einzige Seite kann das häufig aber nicht leisten. Aber eine Seite kann auf andere Seiten verweisen, die zusätzlichen oder weiterführenden Content bieten. Mit externen Verlinkungen machen Sie Ihre Seite also benutzerfreundlicher – Sie zeigen Google so, dass Ihnen User Experience wichtig ist. Ich verwende recht häufig externe Links in meinen Texten. Wie viele, das kommt immer ganz auf den Text an. Übertreiben sollte man es natürlich wie bei allem im SEO auch hier nicht.

Interne Links sind ebenfalls ein großartiges Mittel, um Content für User und Suchmaschinen zu optimieren: User finden so weiterführenden und im Zusammenhang stehenden Content. Suchmaschinen hilft die interne Verlinkung, die Seitenhierarchie und -struktur zu verstehen und diese zu indexieren. Beachten Sie hierbei aber: Mehr interne Links zu einer Seite bedeutet, dass sie dieser Seite mehr Gewicht zuweisen – Sie zeigen Google und User so, dass diese Seite wichtiger ist als andere.

Übertreiben Sie es also auch hier nicht bzw. setzen Sie nur sinnvolle, weiterführende Links zu Ihrer eigenen Seite.

15. Optimieren Sie Ihre Meta Title und Meta Description

Ihr Meta Title und die Meta Description sind das, was User in Ihren Suchergebnissen zuerst sehen – und worauf Sie klicken, wenn sie denken, dass sie hier die gewünschten Antworten auf ihre Fragen bekommen. Hier spricht man dann von der Click-Through-Rate (CTR).

 

Meta Title und Meta Description Beispiel
Es gibt einige Case Studies, die einen Zusammenhang zwischen einem höheren CTR und Rankings zeigen. Für Google scheint die Organic Click-Through-Rate ein Rankingfaktor zu sein. Ob das wirklich immer zutrifft, lässt sich schwer sagen.

Was aber sicher ist: User klicken auf die Suchergebnisse, die Ihnen am meisten zusagen. Betrachten Sie Ihre Meta-Title und Meta Description also als Teaser für Ihren Content. Machen Sie es Usern so schmackhaft wie möglich, auf Ihr Suchergebnis zu klicken. Wie man das am besten macht und worauf man achten sollte, zeigt Ihnen dieser Beitrag von ahrefs.

Ich nutze denn SERP Snippet Generator von sistrix, um meine Meta-Beschreibung zu optimieren.

SEO-Tipps, die immer funktionieren werden

Zum Abschluss verrate ich Ihnen noch, mit welchen drei SEO-Taktiken ich am meisten Erfolg habe:

  1. Wirklich guten Content erstellen (und vor allem: alten Content updaten & verbessern): Historic Content Optimization und Content Pruning werden von vielen Unternehmen unterschätzt. HubSpot macht es vor: Sie überarbeiten ständig ihren Content und erreichen so bis zu 106 Prozent Steigerung ihres Organic Traffics.

  2. Den Index Bloat fixen: Das gehört quasi zum Punkt 1. Es gibt so viel Content, der besser nicht indexiert sein sollte – arbeiten Sie daran, dass nur Content in den Suchergebnissen auftaucht, den Sie auch wirklich dort haben wollen.

  3. Backlinks aufbauen: Backlinks sind eine logische Folge von Punkt 1. Unser takeoff Blog ist das beste Beispiel: Derzeit (Stand September 2022) verweisen 638 Domains auf unsere Seite – der Großteil auf Blogartikel wie diesen. Mit gutem Content verdient man sich Backlinks. Man kann (und sollte) aber auch "manuell" nachhelfen und aktiv auf andere Seiten zugehen und Wege ausloten, wie man einen Backlink bekommen kann. Das ist jede Menge Arbeit und kann häufig sehr frustrierend sein, aber es lohnt sich, um jeden Backlink zu kämpfen – Vorausgesetzt, die Seite passt zu Ihrem Thema und bewegt sich in Ihrer Nische!

Das sind meine "Top 3". Aber natürlich spielen in diese auch jeder der anderen 12 SEO-Tipps rein, die ich hier aufgezählt habe. Ein richtig guter Text hat auch immer eine richtig gute Meta-Beschreibung, relevante interne und externe Links und relevante Bilder, Grafiken oder Videos – SEO ist ein wirklich logisches Konzept, das auch funktioniert, wenn man die "goldene Regel" befolgt:

 

Erstellen Sie Content, der die Fragen beantwortet, die User auf Google stellen.

 

Patrick Burmeier

Über Patrick Burmeier

Patrick Burmeier ist Inbound Marketing Consultant bei takeoff und der erste deutschsprachige "They Ask, You Answer" Coach. Er hilft hauptsächlich B2B-Unternehmen aus verschiedenen Industrie- und Technologiebereichen, eine Inbound-Marketing-Strategie zu entwickeln und diese umzusetzen. Dazu coacht und trainiert er Marketing- und Salesteams mit dem Ziel, interne Expertise und Ressourcen aufzubauen. Sein Fokus liegt dabei auf der Erstellung und dem Einsatz von wirklich gutem B2B-Content in Unternehmen. Patrick liebt und lebt (in) Budapest. Er mag Google (wenn es macht, was er möchte) und schöne Websites. Patrick hat noch gelernt, dass man Journalisten anrufen muss, um der Welt tolle Geschichten präsentieren zu können – und veröffentlicht sie heute im Netz einfach selbst. #TheyAskYouAnswer #InboundMarketing #ContentStrategie #SEO